Typischer Rechenfehler  84 - 7 = 83

Ihre Tochter macht einen sehr typischen Fehler. Er macht deutlich, dass sie nicht wirklich in Zehnern und Einern denkt.

Erst einmal ist erfreulich, dass die Aufgabe nicht durch Rückwärtszählen zu lösen versucht, sondern weiß, dass man die Stellen betrachten kann. Sie schaut auf die Einer. Und hier liest sie 4-7 nicht als: "Ich habe 4 und muss 7 weg nehmen." Sondern sie sieht 4,7,- praktisch getrennt und rechnet dann die große minus die kleine Zahl. Oder sie ergänzt von 4 bis 7, weil sie gehört hat, dass man bei Minus auch ergänzen kann. Wie gesagt, dieser Fehler ist typisch für ein Kind, das in seinem Zahlkonzept die Vorstellung von Wertebenen nicht wirklich aufgebaut hat und daher die Einer nicht in der Verbindung mit den Zehnern benutzen kann.

Als ersten Schritt würde ich das Folgende tun: Lassen sie ihre Tochter entsprechende Aufgaben mit Material legen. Am besten ist REMA-Materiel (Zehnerstäbe/Einerplättchen). Wenn das nicht zur Hand ist geht auch Geld. (10-Cent und 1-Cent) Wechseln sie Aufgaben wie 48-5= und 45-8= oder 73-4= und 74-3= ab. "Nimm dir 48. Und jetzt sollst du 5 bezahlen." " Nimm dir 45 und jetzt sollst du 8 bezahlen." Ihre Tochter wird merken, dass das im einen Fall gradlinig geht. Im anderen Fall reichen die Einer nicht. Die Frage "Wie viel bleibst du jetzt noch schuldig?" oder "Wie viel muss du jetzt noch bezahlen?" zeigt den weiteren Weg. "Da müssen noch 3 bezahlt werden. 40-3=37."

Dieses Rechnen mit Material hilft, den Blick auf die Ziffern hin zu einem Blick auf die Werte und die Wertveränderung zu lenken. Außerdem ist der materielle Zehner eine Grenze. Man kann da die Aufgabe nicht herumdrehen.

Als weitere Übung würde ich gemischte Päckchen aufschreiben, in denen mal ein Zehnerübergang notwendig ist und mal nicht. (45 - 8/ 56 - 2/ 69 - 5 / 29 - 9 / 83 - 4/ 19-7) Jetzt heißt die Aufgabe: Rechne immer nur die Aufgaben, bei denen du genügend Einer hast zum weg nehmen und bei denen sich der Zehner nicht verändert. Bei den anderen machst du nur ein Kreuz vor sie Aufgabe. Diese Aufgaben werden dann wieder mit Material gerechnet.

Wenn das sicher geht, kann man statt des Rechenmaterials den Vorgang bei den gekreuzten Aufgaben auch halbschriftlich aufschreiben. (35-7 = 30-2 = 28) Oft hilft dieser Weg.

Manchmal muss man weiter unten ansetzen. Vor allem, wenn die Zerlegungen bis 10 nicht automatisiert sind. Das merken Sie daran, dass ihr Kind manchmal zählend die Lösung findet.

Wenn das der Fall ist, melden Sie sich wieder.

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